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Anne Korth & Hazel Meggie Zander
in meiner halbmondigen hand
Opening 03.02.2023 19:00
04.02.2023 + 05.02.2023 + 06.02.2023 by appointment




in meiner halbmondigen hand, installation view in meiner halbmondigen hand, installation view in meiner halbmondigen hand, installation view

hochsommer 5 uhr früh
teil I

bleibend lebender rest, liebe ist (summende mücken um mich herum, ein schwarm vllt.), glaub ich nicht so groß. sie ist ein tröpfchen es perlt es perlt es perlt, bin im schwarm erwacht und als papa mama diese mallorca-perlen kaufte mama leise in hohle hand flüsterte dass sie die hässlich findet und so weiter soso hat der papa aus der hinteren ecke gesagt, und ich erinnere mich an diesen morgen damals da wir mit dem auto durch die côte-d‘azur und der ganze schweiß an uns herunter fiel: schmuck-stück: meine hand auf deinem schenkel, dieses azuren-meer = ein schmus (ich will den ganzen morgen nur liegen und zusehen, wie alles perlend erleuchtet wird) frag nicht nach der liebe, tausend summende schlager jetzt


am morgen legt die sonne sich auf die dinge
die da so vereinzelt sind
das linke stuhlbein vorm haus, im blattwerk ein flügel
auf der klinke eine hand.




hochsommer 5 uhr früh
teil II

tür im treppenhaus fällt ins schloss fiel in der nacht 1-2 mal aus träumen schloss es wär neue tag dann legte ich mich zusammengefaltet wieder nieder, in gegenüberliegenden häusern öffnen und schließen leute ihre fenster: schlaf=zu | wach=auf. öffne die fotos auf dem handy: drücke finger lang auf display b. beginnt sich zu regen this play verzerrt mich: damals da sich seine wirbelsäule an diesen stein schmiegte und seine beine angewinkelt, aufgeklappt eher gespreizt. dieses perlen | glänzen des wassers, als meine zunge durch seine achsel – algenbehaarte steine bedacht dass wir nicht ausrutschen, z.b. die wellen, die dem bachlauf entflohen und sich an steinen stießen – alles war ein fließen im schwarz-wald: diese spritzen der sonne sie fielen auf eichen buchen ahorn, vllt. ist liebe auch ein schanier, d.h. ein wort für ein sich um die eine achse drehendes gelenk, zum öffnen und schließen wann wir wollen von türen z.b. gingen wir dann über die steine, mit mühen nicht zu fallen, später spucktest du unentwegt auf deinen schwanz: in deiner shorts hatten sich ameisen eingenistet, die jetzt ununterbrochen pinkelten




hinter dieser schicht wolken ahn ich licht gelegentlich. in brusthöhe, ein kleiner schmerz das heißt dünn 1cm lang: ein falter klebt mit seinen zitternden flügeln am fenster in meiner morgenverzierten hand liegt schmirgelpapier schmirgel splitter: früher als kind saß ich beim schreiner auf der arbeitsbank er nahm meinen kleinen finger bohrte mit seinem messer nach dem splitter, sagte, wer keine narben hat hat nie richtig gelebt, später erhing er sich in der werkstatt, meine verspähnten augen, entlasse diesen falter und jetzt will ich unablässig schmirgeln an häuserfassade, geranienkästen, haut, schienen, licht




ein innen geöffnetes fenster im mondfeld der regen und stürzende stürme verwirrten ins träumen, ich auf diesem Stuhl sitzend: schwarzgemalte wolken der naht reifen aprikosenfarben: nahend mohnfeld der sòl | soul, aber ein wind, dass ich mich fürchte um weltlichen, z.B. um baum an schwelle, fast traulich, das einsetzende knurren des kühlschranks in diesem frühmorgendlichen bauschen, somnambul, vor ein paar wochen noch malte die sonne zeichen auf wände, jetzt ist sie fort, d.h. 5m nach links gerückt der kopf liegt in meiner halbmondigen hand und sieht es kreisen.




falls ein blatt fehlt am morgen ein weißer vogel im heutigen fenster geöffnet falls ein blatt fehlt ist die luft mir ein meer auf dem wir neben anderen segeln dieses herbstliche in einander falten am fenster schaut mutter hinunter ihr kind wartet auf den bus dieses kind ist vielleicht ein gefallenes blatt.




dies ist ein kränklicher herbst, verdichtete Tage die gelben tränen dieses baumes – eine augenweide in der sehbaren luft linse in den sondenuntergang, er ist lava selfie im zoom warteraum mohnnächtiger blick und ein vergrößerter mond klick. ich sitze so apparat da, dieses weltlichen – es sind rauf-zustände in diesen laken mein sehnlichster alpen wunsch, liege in fasern in seilen, gerupftes haar auf den schlafgewärmten hügeln vom morgen der mich gelockt hat in diese traumspalte, irgendwo nämlich ein kränzliches herz das ist ein unbändiger lebenswille aquarellener pfirsich diese zärtlichkeit des morgenhimmels, dass ich erschrak.




gewölbte naht wie mein flackerndes traumzimmer im durchgang der straße hängt, fenster = öffnung der ihren-welten : schmirgelnde hand, in blauungen (gehendes auge, als die familie bei dieser farbe in die ferne fuhr) hinter flatterndem saum display zoomende iris: sie sah porno shisha rauchschwaden passierende schnelligkeit der fröhne z.b. autos, stille als b&ich im bett eng aneinanderganz eng arme und beine umschlungen, versuchten zu lauschen welchen ton die stille und so weiter teelichter auf schreibtich: eingefangener blick im glas, ab wann das auge so grundlegend leer und traurig gewölbt ist?




fliehender morgenstern, anschleichendes blau hinter den dächern die sonnenaufgangslinie, überwäldliches herz die nachbarin geht mit einer taschenlampe durch zimmer, auf leuchten von bett, fußboden, gesicht im nebenzimmer dieser leuchtende stern aus pappmaché frierend raureif am morgen, ein tiefster herbst in der klinik damals, stand dort immer am fenster, ging auch mehrmals am tag hinaus aber dann stand ich wieder dort am fenster und schaute hinaus, fliehend, bin ich immer woanders im zimmer, die nachbarin wollte malerin werden, unentwegt roch es nach terpentin, serpentinen, diese wolkenränder beäugte wildgänse folgen ein V, dann ließen sich ein paar zurückfallen gestern bei all den menschen die mir en passant begegneten sehnlichster augen kontakt wunsch




ineinander geschlungenen laken, im habicht dieses aufgerauschte auto die sich haltenden falten, morgenton mondenverzierte hand dieser strandende stern aus pappmasché schnee war gemeldet aber dieser geschwärzte himmel, diese see silbrig, diese wonne, sie war hinter wolle, die wir 2h beäugten, dann regen letzter sommer, es perlt es perlt, es perlt, lamé eng umwunden ganz eng umschwärmend mein augapfel geht hinaus und sehnt dich und auch so dein augenschein geht hinaus und sieht mich es geht durch blutstraßen sehr tief, tief hinein flackerndes herz, dies flämmchen im fenster, schmirgelnde hand, schmerzende füße, als wär ich meter weit in die ferne gegangen, ein einziger schnee fliegend, fließend, es sind zärtlichen flausen, zirkulierend bevor sie fallen vor den weilen wolken ein vogel